21.08. – 09.09.2018
Vielleicht wundert ihr euch, dass ich gerade das größte Land der Welt in einen einzigen Beitrag zwänge. Insbesondere, wo ich hier knapp drei Wochen verbracht habe.
Der Grund dafür ist, dass ich langsam über aktuelle Erlebnisse berichten möchte. Ich denke, dass dies auch für den Großteil interessanter ist, als die Geschehnisse mit über einem Monat Verzug in Berichten nachzuerleben.
Die ausführlichen Reiseberichte der russischen Städte folgen bei Gelegenheit. In einem weiteren Beitrag habe ich bereits unsere Fahrten mit der transsibirischen Eisenbahn beschrieben.
Die Russlandreise war super interessant. Nachträglich betrachtet bin ich mit jedem einzelnen Stopp bei der Durchquerung Russlands zufrieden. Die Schwerpunkte der einzelnen Orte waren sehr unterschiedlich und ich würde keinen Halt streichen wollen. Schon allein aufgrund der Fahrtzeiten, bot sich die Route in der durchgeführten Form an.
Diesen Abschnitt der Reise habe ich mit meinem Papa unternommen. Am 21.08., einen Tag nach seinem 66. Geburtstag, haben wir uns in St. Petersburg getroffen und die kommenden Tage mit der Besichtigung der Stadt verbracht.
Die Städte Russlands
Auf die Vielzahl und die Eindrucksstärke der Sehenswürdigkeiten bezogen, habe ich noch keine Stadt wie St. Petersburg erlebt. Selbst die unspektakulärsten Palastgebäude dort wären das Highlight vieler anderen Städte. Trotzdem schafft es die Stadt aufgrund fehlender Atmosphäre nicht in meine Top 10.
Moskau, die Hauptstadt des Landes, kann zwar nicht mit St. Petersburg mithalten, beeindruckt aber schon allein durch seine Größe. Außerdem gibt es natürlich mit dem Kreml, der Erlöserkirche und der Basilius-Kathedrale einige nennenswerte Gebäude. Hier bin ich spontan den Moskauer Halbmarathon gelaufen.
In Kazan mochte ich die Atmosphäre der Stadt. Der Kreml der Hauptstadt Tatarstans ist zwar mit dem Moskauer Pendant nicht zu vergleichen, aber durchaus einen Besuch wert. Auch steht dort eine der größten Moscheen Europas, die Kul Sharif Moschee. Ein Spaziergang entlang des Nizhniny Kaban Sees lohnt sich aufgrund der Beleuchtung besonders am Abend.
Jekaterinburg kann vom Stadtbild mit den vorherigen Städten nicht mithalten. Da hier Anfang des 20. Jahrhunderts der letzte Zar Nikolai II. ermordet wurde, ist die Stadt aber geschichtlich recht interessant. Sowohl innerorts als auch außerhalb weist vieles auf dieses Ereignis und die heutige Zarenverehrung hin. Zudem verläuft in der Nähe der Stadt die Grenze zwischen Europa und Asien. Auf einer geführten Ganztagestour haben wir eine Menge über die Zarenfamilie und die Geschichte der Stadt erfahren.
In Novosibirsk hatten wir unseren ersten Regentag (von 2 Stunden an unserem Ankunftstag in St. Petersburg einmal abgesehen). Die Hauptstadt Sibiriens ist die viertgrößte Stadt Russlands und ein Verkehrsknotenpunkt der transsibirischen Eisenbahn. Soo toll war die Stadt zwar nicht, aber wir sind trotzdem froh hier gestoppt zu haben. Hier konnte man das „echte“ russische Leben am besten nachvollziehen.
Krasnojarsk als Stadt hat noch weniger zu bieten als Novosibirsk. Auch einer unserer Taxifahrer fragte erstaunt, wieso wir hierher kommen würden. Der Stolby-Nationalpark mit seinen bizarren Felsformationen rechtfertigte den Besuch jedoch. Während unserer 20 Kilometer langen Wanderung hatten wir Glück mit dem Wetter, denn es sollte laut Berichten in Strömen regnen und gewittern.
Irkutsk gefiel mir vom Stadtbild her wieder besser, als unsere letzten Stopps. Ich denke nach St. Petersburg, Moskau und Kazan belegt die Stadt Platz 4 unserer Russlandreise. Es gibt zwar keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten, aber der Gesamteindruck ist nicht schlecht. Zudem war diese Stadt Abfahrtsort zum nahegelegenen Baikalsee.
Der Baikalsee ist schon aufgrund seiner Zwischengestalt von Meer und See beeindruckend. Während unserer Dampfzugfahrt um den See hatte man teilweise den Eindruck einen See zu umrunden, während der Blick aus dem Fenster an anderen Stellen wie eine Fahrt am Meer wirkte. Landschaftlich in jedem Fall ein Höhepunkt.
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